Buddha hat seine Lehre mit einem Fahrzeug oder Floß verglichen, mit dem das „sichere Ufer“ der Erleuchtung erreicht werden kann.

Hinayana, das „kleine Fahrzeug“,

da in diesem stark klösterlich orientierten ursprünglichen Buddhismus aus Sicht des Mahayana die Erleuchtung im wesentlichen nur von Mönchen und Nonnen erreicht werden könne, einer relativ kleinen Anzahl. Verbreitung: Kambodscha, Laos, Myanmar (Burma), Sri Lanka, Thailand.

Beispiel:Theravāda-Buddhismus, „Schule der Älteren“, einzige noch bestehende Schule des Hinayana.

Pāli-Kanon: Älteste Sammlung heiliger Schriften des Buddhismus; Kanon der Schule des Theravāda; vom 3. Jh. – 1. Jh. v. Chr. in Sri Lanka schriftlich niedergelegt.

Mahayana, das „große Fahrzeug“,

da aus Sicht des Mahayana alle Menschen darin Platz finden. Entstanden in Nordindien am Anfang des 1. Jh. n. Chr. Der historische Buddha hat zwar noch eine zentrale Rolle, aber nicht mehr die Bedeutung, die er im Hinayana hat. Nach der Lehre des Mahayana kann ein zum Buddha, zum Erleuchteten Gewordener freiwillig darauf verzichten, im „nirvāna“ zu „verwehen, zu verlöschen“ (siehe Der Tod gehört zum Leben). Er kann als „Bodhisattva“ (Erleuchtungs-Wesen) in den Kreislauf der Wiedergeburten zurückkehren, um aus Mitgefühl, aus grenzenloser Liebe zu allen leidenden Wesen diesen zu helfen. Diese „Bodhisattvas“ kann man dann natürlich auch um Hilfe bitten, zu ihnen „beten“ oder ihnen danken. Verbreitung: China (neben Konfuzianismus und Taoismus), Japan (neben Shintoismus), Korea (neben Konfuzianismus), Vietnam.

Beispiel:Zen-Buddhismus,„Zen = Meditation“, Schule des Mahayana-Buddhismus, die im 6. Jh. n. Chr. in China entstand, wobei eine Verschmelzung mit taoistischem Gedankengut erfolgte.

Tantrayana, das „Fahrzeug der tantrischen Lehrsysteme“,

im 2./3. Jh. n. Chr. in Indien aus einer Verschmelzung des Mahayana-Buddhismus mit tantrischem Gedankengut des Hinduismus entstanden. Verbreitung: Bhutan, Ladakh (Nordindien), östliche Mongolei, Sikkim, Tibet.

Beispiel:Tibetischer Buddhismus (Lamaismus), mit der Person des Lama als unabding­ barem persönlichen Führer eng verbundene Richtung des Tantrayana, die im 8. Jh. n. Chr. in Tibet durch eine Verschmelzung mit der alten „Bön-Religion“ entstand.